MdL Susann Biedefeld empört: Verwaltungsrat von Kutzenberg darf nicht über Bettenverlagerung entscheiden

Veröffentlicht am 31.03.2017 in Gesundheit

Der Verwaltungsrat der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken hat keine Entscheidungskompetenz, was eine Verlagerung der Betten der Thorax- und Gefäßchirurgie vom Bezirksklinikum Obermain Kutzenberg nach Bamberg und der Orthopädie an die Juraklinik nach Scheßlitz anbelangt. Dies hat eine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Susann Biedefeld an die Bayerische Staatsregierung klar ergeben. Da das Bezirksklinikum in diesen Bereichen keinen Sicherstellungsauftrag hat, ist eine Schließung der Abteilungen durch den Bezirk zwar möglich. Der Bezirk kann jedoch nicht im Alleingang entscheiden, an welchem Ort die Anzahl der Betten dafür erhöht werden. Diese Entscheidung liegt beim Bayerischen Ministerium für Gesundheit und Pflege bzw. beim zuständigen bayerischen Krankenhausplanungsausschusses auf der Grundlage der Krankenhausplanung.

„Soweit die Umsetzung der vom Bezirk außerdem beschlossenen Planungen Änderungen im Krankenhausplan erfordern, wird durch die Krankenhausplanung sowie den Krankenhausplanungsausschuss zu beurteilen sein, durch wen die Versorgung der bisher am Standort Ebensfeld behandelten Patienten in Zukunft erfolgen soll“, lautet im Wortlaut die Antwort der Bayerischen Staatsregierung auf die Nachfrage von Susann Biedefeld. „Das ist auch gut so, dass nicht so einfach jeder, der, egal aus welchen Gründen auch immer, eine Klinik bzw. eine Abteilung dicht macht, nicht einfach nach Gutherrenart entscheiden kann, wohin die Betten verlagert werden. Wenn dem so wäre, dann wäre ja die gesamte bayerische Krankenhausplanung durch das Bayerische Gesundheitsministerium eine Farce“, kommentiert die SPD-Landesparlamentarierin. Und Sie fordert die bayerische Gesundheitsministerin auf, alle Interessensbekundungen für die Betten bzw. alle Anträge, zum Beispiel den Antrag der Regiomed Kliniken GmbH, genauestens zu prüfen, bevor eine endgültige Entscheidung fällt.

Nebulös geäußert hat sich die Staatsregierung auf die Frage nach möglichen finanziellen Rückforderungen, die auf den Bezirk aufgrund der Schließung der Abteilungen und die Verlagerung der Betten an Dritte zukommen könnten. Offen ist, ob staatliche Fördermittel, die in den letzten Jahren in die beiden Abteilungen am Bezirksklinikum Obermain geflossen sind, nach einer Schließung bzw. Verlagerung zurückgezahlt werden müssen. „Die Prüfung einer eventuellen Rückforderung von Fördermitteln nach dem Bayerischen Krankenhausgesetz aufgrund der geplanten Auslagerung von Abteilungen auf Dritte oder der Aufgabe von Abteilungen am Bezirksklinikum Obermain setzt voraus, dass der künftige Versorgungsauftrag des Bezirksklinikums Obermain im Krankenhausplan feststeht und die weitere Nutzung der geförderten Investitionen geklärt ist“, so die Aussage der Bayerischen Staatsregierung.

„Was heißt hier „…bis geklärt ist“? Von einer verantwortungsvollen Entscheidungspolitik erwarte ich, dass derartige Fragen vorab abgeklärt werden. Daher fordere ich den Bezirk Oberfranken auf, hierzu öffentlich Stellung zu beziehen! Wurden diese Fragen vor der Entscheidung des Verwaltungsrates geklärt? Werden finanzielle Rückforderungen des Freistaats Bayern auf den Bezirk zukommen und wenn ja, in welcher Höhe?“, fragt die Abgeordnete und fordert zum wiederholten Male den Bezirk zu einer klaren Stellungnahme und Transparenz auf.

Die SPD-Haushaltspolitikerin aus Altenkunstadt ist zudem mehr als verwundert darüber, dass die Staatsregierung ihre Frage nicht genau beantworten kann, welche Fördersummen genau in welchem Jahr in welche Abteilungen für welche Maßnahmen geflossen sind. „Wie kann es sein, dass der Freistaat keinen genauen Überblick darüber hat, wofür staatliche Fördermittel und damit auch Steuermittel konkret eingesetzt werden?“, äußert sich die SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld empört.

 

Homepage SPD Bamberg Land

Nachrichten

25.04.2024 07:25 Präsentation der Europawahl-Kampagne mit Katarina Barley und Kevin Kühnert
Die Spitzenkandidatin Katarina Barley stellt gemeinsam mit Generalsekretär Kevin Kühnert die Europawahl-Kampagne der SPD vor. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten stehen die Plakatmotive im Fokus der Kampagnenpräsentation. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, den 25. April 2024 ab 14:30 Uhr Sei Live dabei: https://www.youtube.com/watch?v=RKixH1Am-GA

24.04.2024 16:26 Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz
Das EU-Parlament hat heute mehrheitlich dem Kommissionsvorschlag zugestimmt, Umweltmindeststandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik erheblich abzuschwächen. Das hat auch auf die deutsche Agrarlandschaft einen unmittelbaren Einfluss. „Die konservativen und rechtsextremen Parteien im EU-Parlament haben heute im Hauruckverfahren wesentliche Umweltaspekte der Gemeinsamen Agrarpolitik aufgeweicht, für deren Etablierung es jahrzehntelange parlamentarische Prozesse und Folgeabschätzungen gebraucht hatte. Seit Jahresbeginn… Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz weiterlesen

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

16.04.2024 15:10 Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland
“Wir werden nicht das Streichkonzert im sozialen Bereich machen. Ganz im Gegenteil” In der aktuellen Folge des Podcasts „Lage der Fraktion“ ist Bernd Westphal zu Gast, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Er erklärt, warum die wirtschaftliche Lage besser ist, als viele sagen; dass die Kritik der Wirtschaftsverbände an der Bundesregierung unangemessen ist, und, wieso die… Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland weiterlesen

15.04.2024 15:11 Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz
Einigung beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket Die Regierungsfraktionen haben sich in den parlamentarischen Beratungen beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket geeinigt. Matthias Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: „Endlich der Durchbruch: Wir integrieren europäische Regelungen in das Klimaschutzgesetz und stellen damit mehr Verbindlichkeit her. Selbstverständlich gelten die CO2-Minderungsziele des gültigen Gesetzes gleichzeitig weiter. Durch die Novelle darf kein Gramm… Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz weiterlesen

Ein Service von info.websozis.de

Counter

Besucher:526069
Heute:96
Online:1